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TURBA DELIRANTIUM

 

 

Scriptorium

  Entwicklung der Schrift von der Antike bis ins Spätmittelalter

Übersicht SchriftentwicklungIm folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Schrift in Europa von der römischen Antike bis ins späte Mittelalter.

Die ist natürlich nur ein kurzer Extrakt, der nicht jede Schriftvariation erfassen kann. Es soll ein Überblick über die wichtigsten Varianten der Schrift gegeben werden, mit dem Schwerpunkt auf jene Schriften, die in Codices verwendet wurden.

Römische Schriften:

Aus dem römsichen Reich sind uns einige Schriften erhalten geblieben, die die Grundlage für alle späteren europäischen Schriften legten:

Die Capitalis monumentalis, eine Schrift, die nur aus Majuskeln besteht und deren Geometrie sich deutlich an Quadrat und Kreis orientiert, war das Vorbild für alle Antiqua-Schriften.. Sie wurde mit einem Flachpinsel vorgeschrieben wurde. Typisch waren die durch die Meißeltechnik bedingten Serifen.

Aus der in Stein gemeißelten Capitalis monumentalis entwickelten sich zwei handschriftliche Schriftvarianten:
Capitalis QuadrataDie Capitalis quadrata (Römische Quadratschrift) für Pergamenthandschriften
Capitalis QuadrataDie Capitalis rustica als eine Schnellschreibvariante davon.
Die Capitalis Quadrata und die Capitalis Rustica gelten als die klassischen Buchschriften der Römer. Als Verkehrsschrift benutzten sie eine Cursiva, die für Griffel und Wachstafeln oder für Rohrfeder auf Papyrus geeignet war.

Älteste Beispiele der Capitalis quadrata liegen auf Papyrusfragmenten aus 31 - 79 n. Chr. vor. Bis ins 6. Jahrhundert war sie für Codices im gebrauch, für Überschriften sogar noch in spätere Zeiten.

Unziale Schriften:

UnzialeIm 4. Jahrhundert entsteht als erste Schrift mit runden Formen die Unziale (Uncialis). Durch den Wchsel der Schreibmaterialien auf Federkiel und das glattere Pergament, waren Rundungen leichter auführbar. Die Unziale war ebenfalls eine reine Majuskelschrift.

HalbunzialeFast zeitgleich mit der Unciale entstand die Halbunziale (Semiuncialis).  Sie wurde als  einfacheres Pendant zur kalligraphierten Buchschrift der Unziale als Geschäfts- und Bedarfsschrift angewendet.

Nationalschriften:

merowingische UrkundenschriftNach dem Untergang des römischen Reiches entstehande zwsichen 7. und 11. Jahrhundert auf Basis der Unziale und der Cursiva eine Vielzahl schwer leserliche Verkehrs- und Buchschriften kleiner Nationalstaaten.

Karolingische Minuskeln:

Gotische MinuskelUm das Problem der Nationalschriften zu lösen, entstand zu Beginn des 9. Jahrhunderts im Auftrag Kalrs des Großen eine verbindliche und schnell schreibbare Normalschrift, die Karolingische Minuskel (Carolina) mit unverbundenen, gleichmäßig ausgebildeten kleinen Buchstaben, die die besten Merkmale der Unciale und der Halbunziale vereinte. Sie entstand wohl in Zusammenarbeit des Klosterskriptoriums von Saint Martin in Tours unter seinem Abt Alkuin von York mit der Palastschule, der Reichskanzlei und den übrigen bedeutenden mittelalterlichen Schreibzentren. Ab 810 übernahmen die meisten Schreibschulen, Skriptorien und Kanzleien die karolingische Minuskel. Mit wenigen Ausnahmen, beispielsweise Irland, setzte sich diese Schrift in ganz Westeuropa durch.

Gotische Schriften:

Gotische MinuskelAb dem Jahre 1000 entwickelte sich die karolingische Minuskel weiter, nahm zuerst romanische Elemente auf, und ging über verschiedene Mischformen im 12. Jahrhunder zur gotischen Minuskel über, die ab dem späten 13. und 14. Jahrhundert die  Vorläufern der gebrochenen Schriftformen. Ihre Charakteristika sind gerade Striche, die scharfe Ecken und spitze Winkel bilden, gebrochene Rundungen, die an die  gotische Architektur erinnert, sowie eine betont vertikale Ausrichtung der enger zusammen stehenden Buchstaben.

TexturaDie Textura, die aus der frühgotischen Minuskel entstand und bis zum Ende des 15. Jahrhunderts verwendet wurde, war die höchstentwickelte kalligraphische Buchschrift der Gotik. Allerdings war die Lesbarkeit aufgrund des gewebeartigen (= Textura) Schriftflusses reduziert.

RotundaWeitere  gotische Schriften waren die Rotunda   (Rundgotische Schrift), die Gotischen Kursive und diverse Bastarda-Schriften (Misch-Schriften).

Autor: Gunter Krebs

Quelle:

Heribert Sturm:
Unsere Schrift. Einführung in die Entwicklung ihrer Stilformen,
Neustadt/Aisch 1961

Hans-Werner Goetz:
Proseminar Geschichte: Mittelalter, S. 259. (Zeittafel)

 

 

Ego Gunter Krebs indignus programator scripsi hunc situm TelaeTotiusTerrae anno domini 2003 Turba Delirantium
© by Turba Delirantium und Gunter Krebs (2003), alle Rechte vorbehalten  Jegliche Veränderungen, Kürzungen, Nachdrucke (auch auszugsweise) bedürfen der Genehmigung der Verfasser.

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