Kuttrolf
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Replik eines Kuttrolfs (ca. 13.-15. Jh.)
© Photo: Claudia Krebs |
Der Kuttrolf (oder Angster) ist die Bezeichnung für eine
ganze Gruppe von Flaschen mit engem, oft mehrröhrigem, geradem oder gedrehtem Hals,
kugelförmigem Flaschenkörper und meist schalenartig gebildeter Ausgussöffnung.
Kuttrolfe waren von der römischen Spätantike (ca. 4. Jh.) bis ins 17. Jahrhundert weit
verbreitet.
Die Flasche findet man vor allem in Deutschland. Das Verbreitungsgebiet dieser Flaschen
war vor allem das Mittel- und Oberrheingebiet, und auch Norddeutschland. Zum ersten
mal wird Kuttrolf in Deutschland im 12. Jh. (Jahre 1220) erwähnt (im Epos von Willehalm
als "gutteral" für Wein). Außer in Deutschland fanden sie auch im 14. Jh. in
Frankreich verwendung, auch wurden sie im 16. und 17. Jh. in Venedig produziert. Jedoch
die größte Beleibtheit erfuhren sie in Deutschland, wo eine Massenproduktion von
Kuttrolfs im Spessart um 1409 nachgewiesen wurde. Die Verwendung des Kuttrolfs ging bis
ins 19. Jh. |