Kalk-Kasein-Leim
Kalk-Kasein-Leim ist der festeste Holzleim, der im Mittelalter bekannt war. Er ist Wasserfest und seine Klebekraft ist durchaus mit modernen Holzleimen vergleichbar. Die Verwendung wird unter anderm bei Theophilus Presbyter (12. Jh.) beschrieben.
Man nehme Magerquark, den man in einem Leinentuch etwas
entwässert.
Dazu gibt man gelöschten Kalk (vorzugsweise Sumpfkalk) im Verhältnis 5:1.
Der Quark wird unter Zugabe von Kalk sofort fließend. Der Leim ist somit sofort verwendungsbereit.
Beim Verleimen sollte man beachten, daß der Leim ca. 2 Stunden gepresst werden sollte. Nach 6 Stunden ist er soweit ausgehärtet, daß das Werkstück weiter bearbeitet werden kann.
Author: Gunter Krebs
Quelle:
Theophilus
Presbyter und das mittelalterliche Kunsthandwerk (Bd. 1)
Erhard Brehpohl
Böhlau Verlag
ISBN: 3-412-08498-0
|