Obwohl
schon in verschiedenen Texten des Früh- und Hoch-Mittelalters ein Verweis auf Blattsalat
auftaucht, z.B. in der Landgüterverordnung
Karls des Großen ("capitulare de villis") und im "Bendectiones ad
mensas" des Ekkehard IV. von St. Gallen, so fehlt jedoch jede Beschreibung der
Zubereitung. Auch fehlt Salat, genau wie jedes andere Gemüse, in frühen Kochbüchern wie
dem "Libellus de arte coquinaria" (früh. 13. Jh.), was darauf hindeutet, das er
als einfache Speise angesehen wurde, deren Rezeptniederschrift nicht lohnte, da jeder
wusste, wie es gemacht wird.
Glücklicherweise überlieferte uns ein anderes
Werk einen Hinweis darauf, dass Blattsalat in der Tat als Salat mit Essig zubereitet
wurde:
Wolfram von Eschenbach: 'Parzival' (ca. 1210)
551.19ff.:
"do brahte ein des wirtes sun
purzeln unde latun
gebrochen in den vinaeger ..."
"Dann brachte ein Sohn des Wirtes
Portulak und Blattsalat,
gebrochen im Essig ...."
Somit können wir auch guten Gewissens
Salatzubereitungen von Blattsalat und auch anderen Pflanzen wie Portulak unserer
authentischen Küche des Hochmittelalters hinzufügen.
Quellen:
Parzival
Wolfram von Eschenbach,
Verl: Langen/Müller (1999)
ISBN: 3784418155
Autor: Gunter Krebs |