 Hortulus
Ysop
Botanische Beschreibung: Echter Ysop (Hyssopus
officinalis) syn. Josop, Eisenkraut
Gattung: Ysop (Hyssopus)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Klasse: Zweikeimblättrige (Dicotyledoneae)
Unterabteilung: Bedecktsamer (Angiospermae)
Abteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Ysop (Hyssopus officinalis), ist ein Halbstrauch
aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Name Ysop soll aus dem Arabischen
stammen und heiliges Kraut bedeuten.
Beim Ysop handelt es sich um eine bis zu 60 cm hohe Staude. Er
weist zahlreiche aufrechte, selten auch niederliegende, verzweigte, mattbraune Äste mit
abblätternder Rinde auf. Die Blätter sind gegenständig und scheinbar quirlig an
Kurztrieben angeordnet. Sie sind sitzend oder fast sitzend, bis 50 mm lang und 10 mm
breit. Ihre Form ist stumpf oder kurz zugespitzt, sie sind ganzrandig, kahl bis zottig
behaart und an Ober- und Unterseite dicht mit Öldrüsen bedeckt.
Die fünfzähligen Blüten sind leuchtendblau oder violett
gefärbt, selten weiß oder rosa. 4 bis 16 Blüten sind in einseitswendigen Scheinquirlen
zu endständigen, ährigen Blütenständen vereinigt. Die Vorblätter sind linealisch,
laufen spitz zu und sind nicht begrannt oder besitzen Grannen mit einer Länge von 1 bis 3
mm. Der Kelch ist oft violett, röhrig, 15-nervig und kahl oder flaumig behaart. Die
gleich großen Kelchzähne sind bis 3 mm lang und mit oder ohne Granne. Die Blütenkrone
ist bis zu 12 mm lang, trichterförmig und zweilippig. Die Oberlippe ist aufrecht und
ausgerandet, die Unterlippe lang abstehend und dreilippig mit einem großen ausgerandeten
Mittellappen. Es sind 4 herausragende und spreizende Staubblätter vorhanden. Die
Staubfäden sind weiß oder violett. Der Fruchtknoten ist oberständig. Die Griffel sind
länger als die Staubblätter. Die ungefähr 2 mm langen Nüsschen sind braun und glatt,
sie verschleimen bei Feuchtigkeit.
Die Blütezeit ist von Juli bis Oktober und ist eine gute
Bienenweide.
Ysop wird seit dem 12. Jahrhundert in Europa als Arzneipflanze
kultiviert. Er ist ein sogenannter Neophyt und ursprünglich heimisch auf den
Trockenwiesen und Felsensteppen Südosteuropas bis nach Kleinasien. Er wächst auf
nährstoffarmen, kalkreichen Steinböden in sonniger Lage. In warmen Weinanbaugebieten
findet man ihn teilweise verwildert vor.
Ysop als Gewürzpflanze
Die frischen oder getrockneten Blätter von Ysop werden zur
Verdauungförderung eingesetzt. Die frischen Blätter riechen würzig und haben einen
kräftigen, leicht bitteren Geschmack. Sparsam verwendet können sie in Soßen, Salaten
und Fleischgerichten verwendet werden. Als Zusatz für Kräuterlikör kann der Ysop
verwendet werden.
Ysop als Heilpflanze
Ysop ist reich an Vitamin C. In zu großen Dosen verursacht
Ysop(öl) Krämpfe. Auf den Blättern wächst ein Pilz der Gattung Penicillum, der für
die heilende Wirkung der Ysop-Bäder bei Lepra verantwortlich sein dürfte, da von dem
Pilz eine stark antibiotische Wirkung ausgeht (penicillinverwandter Wirkstoff). Schwangere
sollten keinen Ysop verwenden.
Autor:
Claudia Henn |