Saladin ('Salah Ad-din Yusuf Ibn Ayyub) war der Sohn einer kurdischen
Familie und wurde 1137 in Tikrit am Tigris geboren. Obwohl er ursprünglich keine
militärische Karriere anstrebte, befahl ihm der Herrscher von Damaskus, Nur-ad-Din, 1163
seinen Onkel Shirkuh auf einem Feldzug gegen das ägyptische Fatimidenkalifat zu
begleiten. Nach der Eroberung Ägyptens und dem Tod seines
Onkels 1169 erhielt Saladin den Oberbefehl über Ägypten. Saladin stellte die sunnitische
Orthodoxie in Ägypten wieder her, überwarf sich aber 1174 mit Nur-ad-Din. Nach dessen
Tod ergriff er 1175 auch die Herrschaft über Syrien.
Nach den Eroberungen von Aleppo 1183 und Mossul 1186 hatte
Saladin endlich die Macht, sein größtes Ziel zu erreichen - am 2. Oktober 1187 eroberte
er Jerusalem und beendete damit 88 Jahre christlicher Herrschaft über die Stadt. Er
verteidigte die Stadt auch erfolgreich gegen den 3. Kreuzzug
Trotz seines Kampfes gegen die christlichen Staaten im
Heiligen Land hatte Saladin in Europa den Ruf eines edlen Ritters; so existierte im 14.
Jahrhundert ein Epos über ihn, und Dante platzierte ihn unter die rechtschaffenen
heidnischen Seelen im Limbo. Seine Beziehung zu König Richard I. Löwenherz von England
war von gegenseitigem Respekt ebenso wie von militärischer Gegnerschaft geprägt. Als
Richard einmal erkrankte, bot Saladin ihm die Dienste seines Leibarztes an.
Nicht lange nach dem Ende des 3. Kreuzzuges starb Saladin am
4. März 1193 in Damaskus.
Salah ad-Din ist zu allen Zeiten ein Vorbild und eine
Inspiration nicht nur für Muslime gewesen. Die irakische Provinz Salah ad Din ist nach
ihm benannt.
Autor: Gunter Krebs |