Jordanus Nemorarius (auch Jordanus
de Nemore) war ein deutscher Mathematiker und Mechaniker des frühen 13. Jahrhunderts. Seine Lebensdaten sind nicht überliefert, jedoch kann aus der
Erwähnung seiner Schriften in anderen datierten Werken geschlossen werden, dass er in der
ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wirkte. Einige gehen von einer Identität mit Jordan
von Sachsen, einem Dominikaner, aus, was aber nicht schlüssig beweisbar ist. Er soll bei
der Rückkehr von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land bei einem Schiffsunglück ums Leben
gekommen sein.
Er schrieb zahlreiche Bücher über Arithmetik, Algebra,
Geometrie und Astronomie. Die Niederschrift seiner Werke erfolgte wohl durch seine
Schüler. Bis ins 17. Jahrhundert waren seine Werke häufig im Gebrauch. In seinem
Hauptwerk, dem Liber de numeris datis, erläutert er unter anderem die Lösung von
guadratischen Gleichungen mit einer Methode, die der des al-Khwarizmi ähnelt, jedoch in
allgemeiner Form gehalten ist, da hier zum ersten mal Buchstabensymbole konkrete Zahlen
ersetzen.
- Communis et consuetus (über ganzzahlige Operationen)
- De elementis arismetice artis - erstes mittelalterliches Buch über Zahlentheorie
- Demonstratio de plana spera (über stereographische Projektion)
- Elementa super demonstrationem ponderum (oder Elementa de ponderibus)
- Liber de numeris datis (4 Bände, Universitätslehrbuch über Algebra, lineare und
quadratische Gleichung sowie Gleichungssysteme)
- Liber philotegni
Vier weitere Werke werden auch Johannes Nemorarius
zugeschrieben, wobei hier die Zuordnung nicht gesichert ist:
- De isoperimetris
- De proportionibus
- De ratione ponderis (über Gewichte)
- Demonstrationes de algorismo (Erklärung des arabischen Zahlensystems)
Autor: Gunter Krebs |