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TURBA DELIRANTIUM

 

 

 

Syrien 2005:

Krak des Chevaliers

 

Der Krak ist das Symbol der gesamten Epoche der Kreuzritterzeit, sowohl aus der Sicht des Okzident als auch des Orients. Aufgrund ihrer Ausstrahlung und Größe ist sie ein herausragendes Baudenkmal des Weltkulturerbes und wurde in der Vergangenheit und Gegenwart verklärt und romantisiert.

Die Burg wurde auf einem Ausläufer des Alawitengebirges erbaut und beherrschte das Tal zwischen diesem und dem Libanongebirge. Seit dem Altertum wurde die Senke als wichtige Handelsroute zwischen dem Küstenstreifen und dem Landesinneren genutzt. Der Besitz der Befestigungsanlage war für den Handel, aber auch für die militärische Sicherung der Region um Tripolis aber auch der von Homs von entscheidender Bedeutung. Zusammen mit der etwa 25 Kilometer entfernt am Rand des Libanongebirges gelegenen Festung Akkar, und einer Reihe von Forts und Türmen bildete der Krak des Chevaliers ein wirksames Verteidigungssystem.

Eine erste Befestigung wurde 1031 durch den Emir von Homs auf dem Berg errichtet. Sie hatte den Namen Hisn a-Akrad, der im Laufe der Zeit zum Namen Krak (aus Akrad= Kurde) umgebildet wurde. Zur Unterscheidung von der Burg Crak de Montréal festigte sich dann der Name Crac de l'Hospital bzw. Crac des Chevaliers.

Im Jahre 1099 führte der Kreuzritter Raimund von Saint-Gilles einen Feldzug nach Jerusalem durch. Auf dem Wege dahin besetzte er die Burg und hielt sich zehn Tage darin auf. Wenige Jahre später, von 1102 bis zu seinem Tod 1105, kehrte Saint-Gilles in die Gegend zurück und versuchte, sich eine eigene Herrschaft aufzubauen. Während er die Hafenstadt Tartus schon 1102 einnehmen konnte, leisteten Hisn a-Akrad und die Hafenstadt Tripolis erbitterten Widerstand. Erst seinem Sohn, Bertrand von Saint-Gilles gelang 1109 die Eroberung von Tripolis. Hisn a-Akrad konnte erst 1110 durch den normannischen Heerführer Tankred von Antiochia erobert werden. Als Bertrand von Saint-Gilles 1112 starb, übernahm Tankred von Antiochia die Vormundschaft über dessen minderjährigen Sohn Pons. Tankred fasste einen Teil der eroberten Gebiete zur Grafschaft Tripolis zusammen und trat diese an Pons ab. Hisn a-Akrad gehörte ab diesem Zeitpunkt zur Grafschaft Tripolis. Verwaltet wurde die Burg durch Vasallen des Grafen von Tripolis, die sich "de Crato" nennen.

Der Sohn Pons, Graf Raimund von Tripolis, konnte die Erhaltung der Burg und den Unterhalt der großen Garnison nicht mehr finanzieren. So trat er 1142 die Burg an den Johanniterorden ab. Willelmus de Crato wurde mit 600 Gold-Byzantinern und Bodenrechten abgefunden.

Zwei Erdbeben, die 1157 und 1169 schwere Zerstörungen anrichteten, waren der Anlass für umfangreiche Bauarbeiten an der Burg. Diese erfolgten ab 1170 in großar-tiger Art und Weise.

Im Jahre 1188 belagerte Sultan Saladin auf seinem Feldzug nach Nordsyrien die Burg einen Monat lang vergeblich.

Nach abermaligen Erdbebenschäden 1201/02 erfolgte ein umfassender Ausbau der Burg. Die Westseite der Kernburg wurde verstärkt und die dort befindlichen Türme zu Rundtürmen ummantelt. Der Talus, die schräge Hangmauer, als Erdbebenschutz errichtet und die äußere Zwingermauer erbaut. Die Südseite der Kernburg erhielt eine außergewöhnlich starke Befestigung. Drei gewaltige nach Süden abgerundete Türme wurden durch eine starke Mauer verbunden. Die Mauerstärke erreichte am mittleren Turm acht Meter. Bemerkenswert ist die handwerklich gute Steinmetzarbeit am Schnittpunkt zwischen Mauertürmen und Talus. Im südlichen Zwinger wurde ein großer gemauerter Wassergraben angelegt. Er diente der Wasserversorgung der Burg. Diese Neubauten waren wahrscheinlich bereits Anfang des 13. Jh. im Wesentlichen abgeschlossen. An der Auffahrtsrampe zur Kernburg errichtete man in der Folgezeit einen fünfeckigen Turm aus großen Bossensteinen. Die Gebäude im Inneren der Kernburg wurden neu errichtet oder umgebaut. Sie wurden baukünstlerisch im Stil der Hochgotik gestaltet und haben einen repräsentativen und z. T. palastähnlichen Charakter.

In der ersten Hälfte des 13. Jh. stand die Johanniterherrschaft um den Krak auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Das kommt einerseits im aufwändigen Ausbau ihrer Haupt-festung zum Ausdruck. Andererseits diente sie in dieser Zeit auch häufig als Operationsbasis für Militäroperationen gegen die Nachbarländer. Die arabischen Machthaber ihrerseits versuchten ebenso häufig, sich der Burg zu bemächtigen.

In der zweiten Hälfte des 13. Jh. baute man vor allem die äußere Zwingermauer an der gesamten Ostseite und teilweise der Südost- und Nordostseite der Anlage aus. Das Mauerwerk dieser Zeit war von minderer Qualität und demonstriert augenscheinlich den Niedergang des Johanniterordens.

Im Jahre 1267 griff Sultan Baibars erstmals den Krak an und eroberte drei Burgen und 16 feste Türme in der Umgebung. 1271 kam es dann zur richtiggehenden Belagerung der Burg. Am 3. März langte der Sultan an der Burg an. Am 4. März fand der erste Angriff statt. Es gelang, eine Bresche in die äußere Mauer zu schlagen. Am 5. März wurde ein Torturm und am 15. und am 30. März zwei weitere Tortürme eingenommen. Die Johanniter zogen sich in die Kernburg zurück. Am 8. April 1271 ergaben sie sich schließlich eingedenk ihrer aussichtslosen Lage. Der Burgbesatzung wurde freier Abzug gewährt.

Die Schäden von der Belagerung wurden schnell wieder beseitigt. Anhand des abweichenden Mauerwerks lassen sich die Reparaturstellen heute noch identifizieren. Sultan Qalaun ließ schließlich 1285 an der Südseite der Außenmauer einen quadratischen Turm errichten.

Die Festung wurde bis in die Neuzeit hinein genutzt. Erst seit Anfang des 19. Jh. war sie unbewohnt. Ende des 19. Jh. bauten sich Einheimische ein kleines Dorf in die Anlage. 1927 erwarb der französische Staat die Burg. Er ließ die Einbauten beseiti-gen und begann mit Rekonstruktionsarbeiten. 1947 gab Frankreich die Burg an Syrien zurück.

 

Blick vom Krak des Chevaliers auf die Umgebung.

 

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Ringmauern

 

Mühlenturm der Kernburg

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Refektorium vom Innenhof gesehen.

 

Refektorium

 

Verena im Refektorium.

 

Fensterausblick.

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

Unterirdische Gewölbe.

Krak des Chevaliers

 

Krak des Chevaliers

 

Verena auf Krak des Chevaliers

 

Wolfram auf Krak des Chevaliers

 

Photos: Wolfram Dortschy

Quelle:
Der Text dieses Artikels basiert auf dem Artikel Krak de Chevaliers aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Photos auf dieser Seite stehen nicht unter der GNU-Lizenz.

 

 

Ego Gunter Krebs indignus programator scripsi hunc situm TelaeTotiusTerrae anno domini 2003 Turba Delirantium
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