 Hortulus
Bärlauch
Botanische Beschreibung: Bärlauch (Allium
ursinum), auch Wilder Knoblauch, Waldknoblauch
Familie: Zwiebelgewächse, Alliaceae
Der Bärlauch gehört mit Zwiebeln und
Lauch in die Gattung Allium, die als typische Vertreter der Familie der
Zwiebelgewächse, Alliaceae gelten.
Es handelt sich um mehrjährige Pflanzen,
die im zeitigen Frühjahr vor dem Laubaustrieb der Bäume in der Regel zwei (selten 1 oder
3) grundständige, saftig grüne, lanzettliche, paralellnervige, gestielte bis 28 cm lange
Blätter treiben, die vom Aussehen leicht mit den Blättern von Maiglöckchen verwechselt
werden können, jedoch durch starken Knoblauch-Geruch
beim Zerreiben kaum verwechselt werden können
Die Pflanze benötigt nährstoffreiche, lockere,
tiefgründige und humose Böden in sickernassen und staufeuchten Lagen - vorzugsweise
schattige Laub-, Misch- oder Auenwälder. In den Alpen ist der Bärlauch bis zur
Buchengrenze zu finden. Häufigv findet man große, sehr individuenreiche, dichte
Bestände, deren Knoblauch-Geruch man aus einiger Entfernung wahrnehmabr ist Er ist in
fast ganz Europa aber auch im Kaukasus und in Nordasien verbreitet, jedoch nicht auf
nährstoffarmen und silikatisch-sauren Standorten.
Aus der Blattrosette entsprießt ein aufrechter
dreikantiger oder runder Stengel, an dessen Ende die Blüten in einer 10-25-blütigen
flachen bis kugelförmigen Scheindolde stehen. Diesternförmigen Blüten haben sechs
reinweiße, vorne spitz zulaufende oder stumpfe Blütenblätter und erreichen einen
Durchmesser von 1-2 cm, welche auf geraden, 1-2 cm langen Blütenstielen sitzen.
Blütezeit ist von April Juni.
Brutzwiebeln im Blütenbereich werdn vom
Bärlauch niemals gebildet. Die Samen besitzen kleine, fleischige Anhängsel, sog.
Elaiosomen ("Ameisenbrot"), wodurch eine Verschleppung der Samen durch
Ameisen und somit eine erfolgreiche Verbreitung der Pflanzen sichergestellt wird.
Bärlauch erreicht eine Höhe von 15 bis 20 cm. Wie alle Zwiebel-Arten hat auch der
Bärlauch eine Wurzelzwiebel als Speicherorgan, das aber sehr schmal (bis 5 mm) und bis zu
3 cm lang ist. Die basalen, fleischig verdickten, Nährstoffe einlagernden Teile der
Blätter bilden die Zwiebel.
In der Zeit von März bis Mai werden die
langgestielten aus dem Boden sprießenden Blätter frisch zur Verwendung, vorzugsweise
bevor die Pflanzen zu blühen beginnen, geerntet. Die Zwiebel werden im Sommer und
Herbst gesammelt.
Der Name des Bärlauchs hat möglicherweise
insofern etwas mit Bären zu tun, da die früher in unseren Wäldern heimischen Bären
diese Pflanzen nach dem Winterschlaf als erste Nahrung im Frühling in Fülle vorfanden.
Der alte Name Ramsen nimmt auf den intensiven Knoblauchgestank Bezug und bezeichnet den
üblen Geruch von Ziegen und Schafen. Tabernaemontanus berichtet, "daß die Milch
vom Safft diß Krauts gerinnet und zusammen laufft" und weiter vom üblen
starken Geruch und bösen Geschmack, "daß wann das Rindviehe es in der Weide
versucht / so schmäckt und reucht die Milch / Käß / und die Butter so stark nach dem
Knoblauch, dass die-selbige nicht leichtlich kann genossen werden." Durch die
geschmackliche Veränderung der Milch wird diese ungenießbar, so daß Bärlauch als
Viehfutter nicht brauchbar.
In der Antike ist der Bärlauch weder in
Heilkunde noch in der Küche bekannt, jedoch nördlich der Alpen wurde er aber immer
wieder bis auf den heutigen Tag als Knoblauchersatz
verwendet. Häufige Funde von Überresten des Bärlauchs in den jungsteinzeitlichen
Pfahlbauten des Voralpenlandes weisen schon auf eine frühe Verwendung dieser Pflanze hin,
zu einer Zeit, als dort der echte aus dem Mittelmeerraum stammende Knoblauch noch nicht
bekannt war.
Autor:
Gunter Krebs
Quelle:
BIOZAC - BIOkybernetisches Zentrum AAChen
Die Pflanzen des Capitulare de Villis
https://www.biozac.de/biozac/capvil/Cvallurs.htm
Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bärlauch |