Diepold
von Schweinspeunt (auch Dipold von Schweinspeunt, Dipold von Acerra, nach 1221) war
ein deutscher Ministerialer Er entstammte einer bayerischen
Ministerialenfamilie.
Diepold begleitete Kaiser Heinrich VI. auf seinem Romzug im
Jahre 1191. Im Zuge des Angriffs auf das Königreich Sizilien wurde Diepold im gleichen
Jahr zum Burgherrn der in der Provinz Frosinone gelegenen wichtigen Grenzfeste von Rocca
d'Arce ernannt. Trotz der Niederlage Heinrichs und dem damit verbundenen Rückzug
vermochte Diepold mit anderen kaiserlichen Heerführern einen Brückenkopf in der Terra di
Lavoro zu verteidigen.
In den folgenden Jahren konnte Diepold seine Machtbasis in
Kampanien ausbauen. Ab 1195 wir der als Justitiar der Terra di Lavoro bezeichnet. Im
Januar 1197 stieg er zum Grafen von Acerra auf. Durch seine Heiratspolitik konnte Diepold
seine Macht auf die Basis der einheimischen Adeligen stützen. So heiratete Diepolds Buder
Siegfried 1199 die Tochter des Grafen von Fondi. Seine Tochter verheiratete er mit dem
Grafen von Caserta, ebenso seinen Sohn mit der Tochter des Grafen Peter von Celanos.
In den Machtstreitigkeiten während der Minderjährigkeit
Friedrichs II. stellte Diepold den wichtigsten Gegenspieler der päpstlichen Kräfte dar.
Im Jahre 1205 nahm er den Anführer der päpstlichen Kräfte, Walter III. von Brienne
gefangen, doch wurde er im folgenden Jahr durch ein Komplott Papsts Innozenz III. und des
Kanzlers Walters von Briennes hintergangen, was nach der Übergabe Friedrichs II. zur
Gefangennahme Diepolds führte. Ihm gelang allerdings eine die Flucht in seine Stammlande
auf dem Festland nach Salerno. Trotz seines guten Verhältnisses zu Friedrich II. wandte
er sich zusammen mit apulischer Adeliger dessen Gegenspieler Otto IV. zu, den er zu einem
Einmarsch in das Königreich Sizilien überzeugen konnte. Otto IV. ernannte ihn 1210 zum
Herzog von Spoleto und erweitere 1211 Diepolds Befugnisse. Jedoch konnte er sich nicht
dauerhaft halten. Im Jahre 1218 wurde er von seinem Schwiegersohn Jakob von San Severino
gefangen gesetzt, an Friedrich II. übergeben und erst 1221 nach der Übergabe der von
Diepolds Familie gehaltenen Machtpositionen freigelassen.
Nach dem Bericht von Alberich von Troisfontaines soll sich
Diepold dem deutschen Orden angeschlossen und noch viele Jahre gelebt haben. Der letzte
überlieferte Hinweis auf Diepold stammt aus dem Jahre 1221.
Literatur
- R. Riezler: Über die Herkunft Dipolds v. Acerra, FDG 16, 1876, 373-374
- Jan Ulrich Keupp: Dienst und Verdienst. Die Ministerialen Friedrich Barbarossas und
Heinrichs VI., Stuttgart: Hiersemann 2002, ISBN 3-7772-0229-0
Autor: Gunter Krebs |