Syrien 2005:
Aleppo (Zitadelle Halab)
Die mittelalterliche Zitadelle des Fürsten Saif
ad-Daula liegt auf einem teilweise künstlich errichteten Siedlungshügel überhalb der
Stadt Aleppo.
Der gegenwärtige Bau wurde im 13. Jahrhunder
nach der Zerstörung eines Vorgängerbaus durch Timur errichtet, aber 1822 durch ein
Erdbeben beschädigt. Vorgängerbauten sind bereits aus seleukidischer Zeit bekannt, die
Dichte der Bebauung und die Dicke der Ablagerungen verhinderten jedoch bisher eingehende
archäologische Untersuchungen. Es ist aber zu vermuten, dass die Zitadelle spätestens
seit der Bronzezeit befestigt war.
Unter dem seldschukischen Herrscher Nureddin
begann die Wiederherstellung der Festung und ihrer Anpassung an die Erfordernisse des
zeitgenössischen Festungsbaus, die mit Unterbrechungen bis ins 13. Jhdt. andauerten.
Insbsondere Malik az-Zahir Ghazi, der Sohn Saladins, ließ bedeutende Befestigungswerke
errichten, wie z.B. das 1208-13 errichtete Haupttor, den großen Talus (gemauerte
Hangsicherung) und die große Brücke.
Im Jahre 1260 erlitt die Zitadelle während der
Eroberung durch die Mongolen unter Hulagas größere Beschädigungen, die aber bis 1293
unter dem Mameluckenfürsten Khalil wieder beseitigt wurden, was durch eine Bauinschrift
belegt ist.
Die zweite Welle des Mongolensturmes unter
Tamerlan um 1400 beschädigte erneut die Zitadelle. Dabei wurden fast alle Palastbauten
zerstört. In den Jahren 1404-06 wurden bei der Restaurierung die beiden Türme des
Haupteingangstores durch den großen Saalbau zu einem Gebäude zusammengefasst. Im Jahre
1504 errichtete Sultan Quansuh al-Ghuri schließlich das äußere Tor.
Author: Claudia
Henn
Photos: Wolfram
Dortschy
Quellen:
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